Die Teilnehmer*innen des KZF-Communityevent #1, darunter Transformationsbegleiter*innen, Künstler*innen und Innovationsmanager*innen, verkörpern das vielfältige Interesse an kritischer Zukunftsforschung (KZF). Der Blogbeitrag reflektiert diese anhand ihrer Notizen zum Impuls von Nele Fischer und anschließenden Breakout-Sessions. Abschließend gibt ein Ausblick auf 2024 einen Eindruck davon, was diese Community vor haben könnte: Was bedeutet „kritisch“? Was sind konkrete Methoden der KZF und wie könnte sich Theorie und Praxis weiter annähern?
Der Text wurde maßgeblich durch die Mitwirkung von ChatGPT realisiert – entschuldigt daher die teils etwas steife Sprache.
Die Teilnehmenden des KZF-Communityevents #1
Das Event zog eine vielseitige Gruppe von Teilnehmer*innen an, darunter Transformationsbegleitende, Zukunftsforschende, Innovationsmanager*innen, kritische Designforscher*innen und Künstler*innen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen. Die Teilnehmenden betonen in ihrer Vorstellung ihre verschiedenen Zugänge zu Zukunft und Zukünften, sie betonten die Notwendigkeit von Veränderung und noch schlaueren Innovationen. Die Bandbreite der Interessen reichte von politischer Psychologie über Sicherheitspolitik bis zu Designprozessen und Nachhaltigkeit. Insgesamt scheint die Community geprägt von Neugier, Interesse an kreativen Gestaltungsprozessen und einer vielschichtige Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen.
Vielfältige Bezüge zur kritischen Zukunftsforschung
Die Teilnehmer*innen zeigen ein breites Interesse an kritischer Zukunftsforschung (KZF). Einige beteiligen sich an Seminaren und Übungen, forschen dazu und experimentieren mit kritischen Ansätzen in Projekten. Die Themen reichen von der Schnittstelle von KZF und Technologie bis zur Rolle von Zukunft in der Gesellschaft. Es besteht ein gemeinsames Verständnis, dass Zukunftsgestaltung nur dann sinnvoll ist, wenn bestehende Konzepte hinterfragt werden. Ethik, Visionen und die Reflexion von Macht und Kritik sind ebenfalls zentrale Aspekte. Einige Teilnehmer*innen suchen nach konkreten Anwendungen für KZF in Workshops, während andere vor allem nach theoretischer Verortung und einem tieferen Verständnis dieser Disziplin streben.
Notizen der Teilnehmenden zum Impuls: „Vorschläge für ein Verständnis der spezifischen Perspektive“
Die Notizen der Teilnehmenden zu Nele Fischers zehn Minütigem Impuls auf dem Miro-Board lassen sich grob folgendermaßen zusammenfassen: Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Konstruktionsparametern der gegenwärtigen Wahrnehmung von Welt, darunter Werte, Motivationen und Glaubenssätze. Dazu passend spielte der kritische Moment des Hinterfragens des Präfigurierten und die Aufforderung, den eigenen Denkrahmen zu beobachten und zu verschieben, eine große Rolle. Die Bedeutung von Kritischer Zukunftsforschung als „Störenfried“, ihre Nähe zu Ideologiekritik und die Aufforderung, Differenzen auszuhalten, bilden weitere thematische Anknüpfungspunkte.
Die folgende Grafik stellt recht prägnant den Perspektivwechsel dar, den die kritische Zukunftsforschung anbietet. Das Trichtermodell (was beispielsweise für die Szenariotechnik verwendent wird) kann nur aus der jeweils individuellen Perspektive des gestaltenden Akteurs heraus entstehen. Die kritische Zukunftsforschung möchte genau an dem Moment der Konstruktion der Gegenwart ansetzen und hinterfragen, anhand welcher Prämissen und Grundlagen diese Perspektive begründet wird. Aus dieser Frage heraus, lässt sich das Trichtermodell auf der Vertikalen verschieben und damit auf gänzlich andere denkbare Zukünfte schließen.
Zusammenfassung der Gruppendiskussion im Anschluss
In den sechs Breakout-Sessions nach Nele Fischers Impuls ging es insbesondere um vielfältige Perspektiven und wie zwischen diesen gewechselt werden kann. Die Bedeutung der somatischen Ebene und die Herausforderung, starre Denkrahmen zu durchbrechen, wurden betont. Diskussionen über die Produktivität von Störungen und die Frage nach der Bedeutung von „kritisch“ in Zukunftsforschung prägten die Gespräche. Es wurde reflektiert, wie Störungen durch (Design-)Praxis genutzt werden können, um die Qualität von Zukünften, Zukunftsbildern oder Szenarien zu fördern. Die Rolle der Zukunftsforschung bei der Mündigwerdung des Individuums und die Vielfalt von kreativen Methoden wurden ebenfalls thematisiert.
Die Frage, ob kritische Zukunftsforschung wirklich stört, betont eine bestehende Unsicherheit des eigenen Selbstverständnisses. Die Differenzierung zwischen kritischer Zukunftsforschung als Disziplin oder Mindset betont die Vielseitigkeit des Zugangs und wirft die Frage auf, wie diese Unterscheidung die Praxis beeinflusst. Des Weiteren unterstreicht die Auseinandersetzung mit der „richtigen“ Verschiebung des Zukunfts-/Szenario-Trichters und dem Zeitpunkt, an dem ein „Störimpuls“ als übergriffig empfunden wird, die Herausforderungen und ethischen Überlegungen in diesem Kontext. Schließlich zeigt die Diskussion über die Bedeutungshoheit von „kritisch“ und wer dazu befähigt ist, zu sprechen, dass die im entstehen begriffene Community einige große Fragen zu klären hat.
Ausblick auf 2024
In der Schlussrunde wünschen sich die Teilnehmenden für Folge-Events im Jahr 2024 einen Fokus auf die Weiterentwicklung konkreter Methoden und Interventionen für die kritische Zukunftsforschung. Zudem streben sie eine verstärkte Verbindung zwischen Theorie und Praxis an und betonen die Bedeutung von Diversität sowie Intersektionalität in Bezug auf Zukünfte. Es besteht ein Interesse an der Sammlung aktueller Erzählungen der Gegenwart und deren Auswirkungen sowie an der Reframing-Möglichkeit für Futures Funnels.
Einen persönlichen Ausblick haben auch Johannes und Jonas basierend auf ihrem Jahresrückblick auf die kritische Zukunftsforschung im neusten Podcast gewagt: